Mehrfamilienarbeit in der Tagessonderschule

Die Schule in Kleingruppen will die Anliegen der Eltern ernst nehmen und bindet sie darum regelmässig in den Schulbetrieb ein. Die Eltern verpflichten sich, gemeinsam oder abwechselnd, 7 Mal pro Schuljahr, am Mittwochmorgen (08:30 bis 11:30 Uhr) an der Mehrfamilienarbeit vor Ort teilzunehmen. Die Termine sind jeweils vor den Sommerferien für das ganze Schuljahr fixiert und damit für die teilnehmenden Eltern und deren Arbeitgeber planbar.


Was ist Mehrfamilienarbeit (MFA)?

In Grossbritannien und in Deutschland wurde die «Multifamilienarbeit» von Dr. Eia Asen und Prof. Dr. Michael Scholz entwickelt. Die simultane Arbeit mit mehreren Familien wurde auf den schulischen Kontext angepasst. Die Arbeit hatte zum Ziel, unter Berücksichtigung von systemischen Ansätzen und möglichst handlungsorientiert, Entwicklungen bei Familien, Schule und Kind anzustossen.

In der KGS richtet die Mehrfamilienarbeit den Fokus bewusst auf die Kindsentwicklung und auf die Zusammenarbeit im Dreieck Kind – Eltern – Schule. Die regelmässigen Treffen, die gemeinsame Findung von Themen- und Arbeitsschwerpunkten, der regelmässige Einblick in den Unterricht und der Austausch mit Lehrpersonen, Sozialpädagoginnen und Schulleitung erzeugen Vertrauen und Verlässlichkeit zwischen den Akteuren. Dies wiederum ist die Basis für eine erfolgreiche Entwicklungsbegleitung der Kinder während deren Schulzeit in der KGS.

 

Wie funktioniert Mehrfamilienarbeit?

MFA baut darauf auf, dass Menschen in Konflikten oder in belastenden Lebenssituationen über eine hohe Sensitivität für ähnliche Probleme und Lebenssituationen bei Anderen verfügen. Die Schaffung einer vertrauensvollen Gruppenatmosphäre mit gegenseitiger Anteilnahme ist für eine erfolgreiche MFA Voraussetzung. Erst dann kann, im gemeinsamen Austausch, eine Solidarisierung und Entstigmatisierung stattfinden. Die MFA kann Familienangehörigen helfen, sich nicht nur als „Beratene“, sondern auch als „Beratende“ zu erleben und so erwünschte Veränderungen bei sich und/oder den eigenen Kindern zu erkennen und wenn notwendig auch zu beeinflussen.

 

Weitere Informationen zum Hintergrund der Mehrfamilienarbeit finden Sie hier