Psychomotorik

Die Psychomotoriktherapie ist ein sonderpädagogisches Angebot der Schule. Sie richtet sich an Kinder im Kindergarten und Schulalter mit Entwicklungsauffälligkeiten im Bewegungs-, Beziehungs- und Arbeitsverhalten. Die Psychomotoriktherapie beschäftigt sich mit der Wechselwirkung  von Bewegen, Fühlen Wahrnehmen, Denken und Verhalten.  Sie verknüpft so die Körperebene mit der psychischen Ebene. Soziale, kulturelle und seelische Einflüsse wirken mit ein und werden berücksichtigt. Die Psychomotoriktherapie stellt die Stärken und Bedürfnisse des Kindes ins Zentrum. Das Kind lernt, seine Fähigkeiten spielerisch zu erweitern und gewinnt an Selbstvertrauen. Ein übergeordnetes Ziel der Förderung ist die Unterstützung der Selbstständigkeit in der Schule und im Alltag.

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Für wen eignet sich die Psychomotoriktherapie?

Die Psychomotoriktherapie eignet sich für Kinder und Jugendliche mit Auffälligkeiten oder Schwierigkeiten in folgenden Bereichen:

  •  motorische und sensorische Entwicklung: Körperkoordination, Erwerb von altersentsprechenden grob-, fein- und grafomotorischen Fertigkeiten, Handlungsplanung, Körperwahrnehmung, Körperorientierung, Kraftdosierung, Tonusregulierung
  •  emotionale Entwicklung: Regulierung von Emotionen, Frustrationstoleranz, Ängstlichkeit, Aggressionen, Minderwertigkeitsgefühle, vermindertes Selbstvertrauen
  • soziale Entwicklung: Kontaktaufnahme zu anderen Kindern, soziale Integration, Hemmung, soziale Konflikte, Regulierung von Nähe und Distanz, Perspektivenübernahme, Empathie
  • Verhalten:  Impulsivität, Hyperaktivität, vermeidendes Verhalten, oppositionelles Verhalten, aggressives Verhalten, kleinkindliches Verhalten, Unaufmerksamkeit

 

Welches sind die Aufgaben und Zuständigkeiten der Psychomotoriktherapeutin, des Psychomotoriktherapeuten?

  • Fallbezogene Interventionen: Einzel- und Gruppentherapie, Elternarbeit, Schulbesuche, Beratung
  • Fachbezogene Interventionen: Prävention und Beratung (Arbeit in und mit Klassen)
  • Früherfassung in den Kindergärten
  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit
  • Abklärung und Therapieplanung

 

Ablauf einer Abklärung

  • Anmeldung mit Schulischem Standortgespräch (Lehrperson und Eltern, ev. Einbezug von anderen Fachpersonen oder Schulleitung)
  • Kontaktaufnahme durch die Therapeutin oder den Therapeuten mit Eltern und Lehrpersonen zur Terminvereinbarung
  •  Abklärungsablauf: Abklärungstermin für das Kind und Auswertungs- und Zielvereinbarungsgespräch mit den Eltern
  •  Gespräch mit der Lehrperson zur Erfassung der aktuellen Situation in Schule/Kindergarten
  • Abklärungsbericht und Empfehlung durch die Psychomotoriktherapeutin, den Psychomotoriktherapeut mit Förderplanung
  • Kostengutsprache durch die Schule
  • Therapiebeginn oder Warteliste

 

Wie unterstützt die Psychomotoriktherapeutin, der Psychomotoriktherapeut das Kind?

Der Psychomotorktherapeut, die Psychomotoriktherapeutin fördert mit einer Vielfalt von Bewegungsangeboten, Materialien und unterschiedlichen Spielformen die motorische und sozialemotionale Entwicklung des Kindes. Die Förderung ist ressourcenorientiert ausgerichtet. Die Angebote werden so gestaltet, dass sie an den Stärken des Kindes anknüpfen und darauf aufbauen. Auf der Basis einer tragfähigen Beziehung zwischen Kind und Therapeutin/Therapeut kann in einem nächsten Schritt prozessorientiert auch an den Schwierigkeiten und Problemen des Kindes gearbeitet werden.